Die Inflation in der Türkei hat im April fast 70 Prozent erreicht, was zu drastischen Anstiegen der Lebensmittelpreise geführt hat. Experten schätzen die tatsächliche Teuerungsrate sogar auf 124 Prozent. Diese Entwicklung treibt immer mehr Familien in die Armut, und die Hungergrenze für eine vierköpfige Familie lag im April bei 17.725 Lira. Gleichzeitig beträgt der Mindestlohn nur 484 Euro, während die Inflation und die Zinsen stark steigen.
Der türkische Präsident Erdogan plant angesichts dieser Situation ein Sparprogramm, um das Haushaltsdefizit und die Inflation zu bekämpfen. Allerdings stößt das geplante Sparprogramm auf Kritik, da es als unzureichend angesehen wird. Es wird erwartet, dass die Einsparungen von rund 100 Milliarden Lira lediglich minimal das Haushaltsdefizit reduzieren würden.
Erdogan’s Politik in den vergangenen Jahren wird dafür verantwortlich gemacht, dass die aktuelle Misere noch verstärkt wurde. Die Verwendung von billigem Geld und Prestigeprojekten auf Pump haben zur aktuellen Inflation und Armutssituation beigetragen.
Arbeitnehmer und Rentner fürchten härtere Zeiten, während Luxusausgaben des Präsidenten nicht in den Sparmaßnahmen berücksichtigt werden. Experten kritisieren das Sparprogramm, da es keine Maßnahmen zur Steigerung der Einnahmen vorsieht.