Sonntag, 06.10.2024

Feintäschner-Azubis in Hessen sind beinahe einzigartig

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Andreas Mulch
Andreas Mulch
Andreas Mulch ist ein vielseitiger Redakteur, der sowohl für politische als auch kulturelle Themen brennt.

Die Feintäschner-Ausbildung in Hessen ist eine Rarität, die von spezifischen Herausforderungen geprägt ist. Ein Beispiel dafür ist Robin Stolz, eine talentierte Feintäschnerin bei Picard in Obertshausen. Ihre Expertise liegt in der Herstellung exquisiter Portemonnaies, die Präzision und Handwerkskunst erfordern.

Infolge der wirtschaftlichen Turbulenzen während der Corona-Pandemie musste Picard Insolvenz anmelden und musste einen erheblichen Teil seiner Belegschaft entlassen, darunter auch erfahrene Handwerker. Die Produktion exklusiver Lederwaren in Deutschland steht vor kostspieligen Herausforderungen, die Unternehmen wie Picard dazu veranlassen, Teile der Produktion in kostengünstigere Länder wie die Ukraine zu verlagern.

Bedauerlicherweise hat Picard aufgrund der erschwerten wirtschaftlichen Lage die Ausbildung im Bereich der Feintäschnerei eingestellt und konzentriert sich nun auf kaufmännische Berufe. Dies steht im Einklang mit dem allgemeinen Trend, dass immer weniger Betriebe eine Ausbildung zum Feintäschner anbieten.

Die vorherrschende wirtschaftliche Lage zwingt Unternehmen wie Picard dazu, ihre Ausbildungsstrategien zu überdenken. Es wird immer schwieriger, qualifiziertes Fachpersonal für die Feintäschnerei zu gewinnen, da die Branche mit einem Mangel an Nachwuchskräften konfrontiert ist. Die Feintäschnerei ist mehr als ein Beruf – sie ist ein kulturelles Erbe, das es zu bewahren gilt.

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