Das Oratorium von Händel ist eines der herausragendsten Werke der Barockmusik und demonstriert eindrucksvoll die Vielseitigkeit des Komponisten. Besonders bekannt ist sein Oratorium „Messias“, das 1742 in Dublin Premiere feierte und seitdem untrennbar mit der Tradition der Fastenzeit verbunden ist. Händel schuf seine Oratorien in einer Zeit, in der die Musik nicht nur zur religiösen Andacht, sondern auch zur sozialen Wohltätigkeit diente, wie im Fall des Londoner Foundling-Hospitals, wo seine Werke oft aufgeführt wurden. Dirigenten wie Andrew Manze und Ensembles wie die NDR Radiophilharmonie, der Mädchenchor Hannover, der Johannes-Brahms-Chor Hannover und der Hannoversche Oratorienchor setzen sich weiterhin für die Aufführung dieser Meisterwerke ein. Unter der Regie von Damiano Michieletto wird die zeitlose Kraft von Händels Musik lebendig und erfreut das Publikum in Tempelhof und darüber hinaus.
Das bedeutendste Werk: Messiah
Georg Friedrich Händels Oratorium ‚Messiah‘ gehört zu den bedeutendsten Werken der Barockmusik und wird häufig als Höhepunkt seines Schaffens angesehen. Die Textgrundlage stammt von Charles Jennens, der Bibeltexte aus der King-James-Bibel und dem Book of Common Prayer verwendete, um die christliche Glaubenslehre und die Ankunft des Messias eindrucksvoll zu thematisieren. Die Komposition kombiniert Soli, Chor und Orchester zu einem barocken Mega-Werk, das universelle Werte und menschliche Ideale verkörpert. Besondere Berühmtheit erlangte das Schlussstück ‚Halleluja‘, das untrennbar mit Händels Name verbunden ist. ‚Messiah‘ debütierte 1742 in Dublin und wurde unter dem Patronat von George II., König von Großbritannien, aufgeführt. Der Tenebrae Choir und die Academy of Ancient Music, geprägt vom romantischen Geist, belebten später Händels Visionen mit einer Neuinterpretation, die das Werk in die Moderne transportiert.
Frühwerke und ihre Entwicklung
Im Bereich der Vokalmusik stellte das Oratorium von Händel eine bedeutende Entwicklung dar. Bereits in den Jahren 1746 mit Werken wie „An Occasional Oratorio“ legte Händel den Grundstein für seine Aufführungstraditionen. Zwischen 1800 und 1900 gewannen seine Oratorien, wie „Belshazzar“ und „Deborah“, im deutschsprachigen Raum an publizistischer Resonanz, insbesondere in musikalischen Zeitschriften. Händels Erfolge als Komponist wurde besonders durch die Aufführungen seiner Werke unterstrichen, welche sowohl in Opern als auch in Gelegenheitsoratorien wie „Das Alexanderfest“ aufgeführt wurden. Um einen Überblick über die Entwicklung seines Schaffens zu geben, sind wichtige Stücke wie „Athalia“, „Esther“ und „The Choice of Hercules“ sowie seine früheren Opern „Agrippina“, „Alcina“ und „Xerxes“ zu nennen. Diese Werke zeigen die stilistische Wandlung von der Opera seria hin zu den emotionalen Ausdrucksformen seiner Oratorien.
Die Einflüsse der Barockmusik
Die Barockmusik, geprägt von emotionaler Tiefe und dramatischen Ausdrucksformen, war eine maßgebliche Inspirationsquelle für den Oratorien von Händel. Die Verbindung von Kirchenmusik und Opern fand in seinen Werken, insbesondere im berühmten „Messiah“, ihren Höhepunkt. Händels Fähigkeit, den Klang der Barock-Komponisten, die in renommierten Musikzentren wie Rom und London wirkten, in seine Oratorien und Kantaten zu integrieren, stellte einen bedeutenden Fortschritt dar. Der Einfluss von Zeitgenossen wie Matthias Corvin und dem Marchese Ruspoli ist ebenfalls spürbar in der Art und Weise, wie Händel Musik und Text zu einem bewegenden Gesamtkunstwerk verbindet. Während seine Wurzeln in Deutschland, insbesondere Halle an der Saale, liegen, entfaltet sich in seinen Kompositionen ein universeller musikalischer Stil, der bis heute nachhallt, besonders im berühmten „Halleluja“.