Der Begriff ‚Bemme‘ bezeichnet im sächsischen und nordostdeutschen Dialekt eine einfache Scheibe Brot, die oft mit verschiedenen Aufstrichen serviert wird. In Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt findet man verschiedene Bezeichnungen wie ‚Bamme‘, ‚Bomme‘ oder ‚Fettbemme‘, was auf die Art der Belegung hinweist. Häufig werden solche Bemmchen mit Schmalz oder Butter bestrichen und mit sauren Gurken belegt, was der Bemme einen herzhaften Geschmack verleiht. Die Verwendung von ‚Bemme‘ reflektiert die regionale Esskultur und wurde sogar 2023 zum Wort des Jahres gekürt. In anderen deutschen Dialekten gibt es ähnliche Begriffe wie ‚Kniffte‘, ‚Schnitte‘ oder ‚Stulle‘, während im Ruhrgebietsdeutsch häufig das Wort ‚Butterschmier‘ verwendet wird. Auch im Saarland könnte man von ‚Ärdäppeln‘ sprechen, um eine Bemme zu beschreiben. In Berlin ist der Begriff ‚Mutzeln‘ geläufig. Trotz der regionalen Vielfalt bleibt das Grundnahrungsmittel Brot in allen Varianten ein fester Bestandteil der deutschen Brot- und Esskultur.
Die Herkunft des Begriffs Bemme
Die Herkunft des Begriffs ‚Bemme‘ ist tief in der deutschen Sprache verwurzelt, insbesondere in den Regionen Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt. Der Begriff bezeichnet meist bestrichene Brotschnitte, die oft als Pausenbrot in Schulen verzehrt werden. In verschiedenen Dialekten und Regionen kann ‚Bemme‘ unterschiedliche Bedeutungen annehmen, dennoch bleibt der Ursprung in der alltäglichen Esskultur unverkennbar. Der Begriff könnte seinen Ursprung im altgriechischen Wort für ‚Mensch‘ oder ‚Krieger‘ haben, was auf das nahrhafte Element dieser Speise hinweisen könnte. Historisch gesehen findet man auch Bezüge zu religiösen Figuren wie Luther, der in der Erhebung der Brotschnitten eine symbolische Bedeutung sah. Oft werden die Bemme mit verschiedenen Belägen, wie Butter oder Käse, geschmiert oder belegt, um eine schnelle und nährstoffreiche Mahlzeit bereitzustellen. Diese Tradition hat sich bis heute gehalten, und die Bemme bleibt ein fester Bestandteil der sächsischen und deutschen Essgewohnheiten.
Verwendung von Bemme im Alltag
Im Alltag wird die Bemme in Sachsen, Thüringen und Sachsen-Anhalt häufig als beliebtes Pausenbrot oder Snack verwendet. Ob als einfache Scheibe Brot mit Butter oder als Wurst- oder Käsebrot, die Vielfalt an Belägen macht die Bemme zu einem beliebten Begleiter. Insbesondere beim Wandern oder in der Arbeitstätigkeit ist die Bemme als praktische Knifte geschätzt. Auch in der Umgangssprache regionalsprachlich bezeichnet dieser Begriff eine Fettbemme oder Schmalzbrot, das oft durch kräftige Zutaten wie Schmalz oder Aufstriche ergänzt wird. Im Kraftfahrerslang ist die Bemme ein Ausdruck für eine nahrhafte Zwischenmahlzeit, die schnell und unkompliziert zu genießen ist. Die Bedeutung und Verwendung der Bemme spiegelt sich auch in den verschiedenen regionalen Ausdrücken wie Bosse wider, was die Wortherkunft und die Vielfalt der ostmitteldeutschen Dialekte unterstreicht. So bleibt die Bemme nicht nur ein wesentliches Nahrungsmittel, sondern auch ein Stück Kultur, das die Gemeinschaft in den genannten Regionen verbindet.
Synonyme und Sprachvarianten der Bemme
Der Begriff „Bemme“ ist im sächsischen Dialekt weit verbreitet und bezieht sich umgangssprachlich auf eine einfache Brotscheibe oder Scheibe Brot. In anderen Regionen wird das Wort oft durch Synonyme wie „Käsebrot“, „Wurstbrot“ oder „Pausenbrot“ ersetzt. Künstlerische Bezeichnungen wie „Vesper“ und „Jausenbrot“ sind ebenso gebräuchlich und verdeutlichen die kulinarische Vielfalt hinter dem Begriff. Interessanterweise finden sich auch Variationen des Begriffs, wie „Bamme“ und „Bomme“, die im Kraftfahrerslang Verwendung finden. Der historische Kontext reicht bis zu Martin Luther zurück, der in seiner Zeit den Begriff prägte, als eine einfache Mahlzeit oder Zwischenmahlzeit in Form einer Bemme besonders geschätzt wurde. Zudem ist die Bezeichnung „Knifte“ eine umgangssprachliche Variante, die in bestimmten Regionen verwendet wird. All diese Synonyme und Sprachvarianten zeigen, wie vielseitig und regional unterschiedlich die Bedeutung von „Bemme“ ist, während das Kernwort für eine bescheidene, aber schmackhafte Brotscheibe steht. Somit lässt sich festhalten, dass die Bemme nicht nur eine einfache Mahlzeit ist, sondern auch einen Teil der kulturellen Identität im sächsischen Raum darstellt.