Der Gott Assur spielte eine zentrale Rolle in der alten assyrischen Hauptstadt und war der Hauptgott des neuassyrischen Reiches. Er verkörperte die Ideologie der assyrischen Herrscher und wurde oft mit der Gewalt der Könige assoziiert, die seine Macht als göttliches Mandat betrachteten. Der beeindruckende Tempel, der sich in der historischen Stadt Assur befand, diente nicht nur als Grablege der Könige, sondern auch als Kultzentrum, das die kulturelle Identität der Assyrer förderte. Im Kontext des alten Orients war Assur ein Symbol für die Grenzen des Reiches und zählte zu den bedeutendsten Metropolen Vorderasiens. Diese Stadt am Tigris und Zab war entscheidend für den Einfluss des assyrischen Großreichs, das selbst bis nach Ägypten reichte. Assur bleibt somit ein Schlüsselaspekt in der Weltgeschichte und der Entwicklung der alten assyrischen Hauptstadt.
Die Entstehung des Neuassyrischen Reiches
Im 2. Jahrtausend v. Chr. begann die Frühgeschichte des alten assyrischen Reiches, das seinen Ursprung in der Region um die alte assyrische Hauptstadt Assur hatte. Mit der Dynastie der Assyrer, insbesondere unter den Königen wie Aššurnasirpal II. und Tukulti-Ninurta II., wurden die Grundlagen für das Neuassyrische Reich gelegt, das ab 911 v. Chr. bis etwa 610 v. Chr. florierte. Dieses Reich etablierte sich als eines der machtvollsten Reiche der Antike und führte zahlreiche Eroberungszüge in Gebiete wie Babylonien, Ägypten und Nubien durch, während es sich bis zum Mittelmeer und in den Iran erstreckte. Assurbanipal, einer der letzten großen Herrscher, stellte sicher, dass Assur und das Reich zu einem Zentrum der Kultur und Fortbildung wurden. Keramikfunde aus dieser Zeit belegen die fortschrittliche Besiedlung und die Bedeutung der alten assyrischen Hauptstadt in der Entwicklung des Weltreiches.
Archäologische Funde in Assur
Die älteste assyrische Hauptstadt Assur, bekannt als antike Metropole und bedeutendes Kultzentrum, wurde durch intensive Ausgrabungen systematisch archäologisch erschlossen. Walter Andrae, ein deutscher Archäologe, leitete die Deutschen Archäologie-Aktivitäten, koordiniert von der Deutschen Orient-Gesellschaft, die im frühen 20. Jahrhundert im Irak, am Tigris, stattfanden. Archäologische Befunde, die während dieser Ausgrabungen zutage traten, zeugen von der Bedeutung Assurs als Grablege der assyrischen Könige und religiösen Zentrum des assyrischen Reiches. Zu den Fundobjekten gehören herausragende Artefakte aus der vorchristlichen Zeit bis hin zur altsumerischen Zeit. Diese Funde sind heute im Vorderasiatischen Museum ausgestellt und vermitteln einen eindrucksvollen Einblick in die frühere Pracht und das religiöse Leben dieser einzigartigen Stadt.
Die Rolle von Assur als Kultzentrum
Assur, die alte assyrische Hauptstadt, war nicht nur ein zentraler Ort des politischen Geschehens, sondern auch ein bedeutendes Kultzentrum im antiken Metropolensystem des assyrischen Reiches. In der neuassyrischen Zeit erlebte die Stadt unter Herrschern wie Sanherib eine Blütezeit, in der zahlreiche Bauaktivitäten stattfanden, die das kulturelle Erbe der Assyrer prägten. Die Verehrung von Assur, dem Hauptgott, wurde durch prachtvolle Tempelanlagen und Monumente deutlich, die die Macht und den Einfluss Assyriens auch über die Grenzen hinaus, bis nach Ägypten, verdeutlichten. Eroberungszüge durch das assyrische Militär führten zur frühen Besiedlung neuer Regionen, während die religiösen Feste und Rituale in Assur die spirituelle Verbindung zu den Völkern am Tigris und im gesamten Irak stärkten. Diese kulturellen Dimensionen machten Assur zu einem unverzichtbaren Zentrum der assyrischen Kultur.