Im Jahr 2024 steht der Totensonntag vor einer digitalen Revolution, die die Art und Weise des Gedenkens und Trauerns grundlegend verändert. Digitale Trauermöglichkeiten und virtuelle Gedenkräume nehmen einen immer größeren Stellenwert ein, wie am Beispiel von Mandy deutlich wird. Mandy, eine Instagram-Nutzerin, deren letzte Lebensphase online geteilt wurde, hat durch die Entwicklerin Jennifer Beitel einen einzigartigen virtuellen Gedenkraum erhalten.
Diese Entwicklung steht im Fokus einer Forschungskooperation zwischen der Universität Tübingen und dem Frauenhofer Institut, die sich mit digitalen Erinnerungsformen und den damit verbundenen ethischen Fragen intensiv auseinandersetzt. Dabei geht es auch um die zunehmende Verwendung von Künstlicher Intelligenz und Avataren für die Kommunikation mit Verstorbenen.
Die möglichen Auswirkungen dieser digitalen Gedenk- und Kommunikationsformen auf den Trauerprozess sind Gegenstand intensiver Diskussionen. Experten aus Museen reflektieren über den positiven Einfluss moderner Technik auf das Gedenken und die Emotionsverarbeitung im Trauerprozess.
Es wird deutlich, dass digitale Trauermöglichkeiten kreative Wege der Trauerverarbeitung eröffnen, jedoch sollte stets der menschliche Kontakt nicht vernachlässigt werden. Die Diskussion über die ethischen Grenzen im Umgang mit KI und Avataren im Trauerprozess ist unabdingbar und führt zu Empfehlungen, sich bereits zu Lebzeiten mit dem eigenen digitalen Erbe auseinanderzusetzen.