Freitag, 15.11.2024

Die Bedeutung des Begriffs ’31er‘ in der Jugendsprache – Einfach erklärt

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Jutta Vogel
Jutta Vogel
Jutta Vogel ist eine investigativ arbeitende Journalistin, die gerne komplexe gesellschaftliche Themen beleuchtet.

In der Jugendsprache bezeichnet der Begriff ’31er‘ eine Person, die als Verräter gilt, insbesondere in Kontexten wie der Drogenszene oder der Hip-Hop-Kultur. Der Begriff leitet sich von Paragraph 31 des Betäubungsmittelgesetzes ab, der sich mit dem Thema Untreue und den Konsequenzen für Informanten befasst. Ein ’31er‘ wird oft als Snitch oder Personen bezeichnet, die gegenüber Behörden Informationen preisgeben, die andere belasten könnten. Solche Handlungen werden als egoistisch wahrgenommen und führen in entsprechenden Subkulturen häufig zu sozialer Ausgrenzung oder sogar Bedrohungen. Der Begriff hat sich vor allem in der Jugendsprache etabliert, um die Abneigung gegen solche Vertrauensbrecher zu verdeutlichen, und wird häufig im Zusammenhang mit dem sogenannten Judas-Paragraphen diskutiert, der die Strafen für Ermittlungskooperationen regelt. Da Loyalität und Vertrauen in diesen Szenen hochgeschätzt werden, ist ein ’31er‘ im übertragenen Sinne einer Person, die diesen Idealen nicht gerecht wird.

Verhalten und Eigenschaften eines 31ers

Der Begriff ’31er‘ hat in der Jugendsprache eine klare negative Konnotation und beschreibt eng verbundene Eigenschaften. Ein 31er wird oft als Snitch oder Verräter bezeichnet, jemand, der das Vertrauen seiner Freunde missbraucht. Diese Personen werden häufig als Spitzel wahrgenommen, die Informationen verraten und somit Unzuverlässigkeit und Verantwortungsbereitschaft vermissen lassen. 31er zeigen oft Feigheit, indem sie sich hinter anderen verstecken und egoistisch agieren, anstatt für ihre Freunde einzugeben. In der Popkultur und im Hip-Hop-Slang wird der Begriff oft genutzt, um Missgunst und den Verrat an der Gemeinschaft zu thematisieren. Solche Eigenschaften machen einen 31er untreu gegenüber den Werten von Loyalität und Zusammenhalt in Freundschaften. Diese negativen Merkmale sind der Grund, warum der Begriff in der Jugendkultur so stark verankert ist und als Warnung für die eigene Clique dient, sich von den verräterischen Einflüssen eines 31ers fernzuhalten.

Die Verwendung des Begriffs ’31er‘

Der Begriff ’31er‘ hat sich in der modernen Jugendsprache stark etabliert und wird vor allem in sozialen Medien wie Instagram, TikTok und Twitter verwendet. Ursprünglich wurde dieser Ausdruck häufig genutzt, um Personen zu beleidigen, die als Verräter oder Nestbeschmutzer gelten – also diejenigen, die aus egoistischen Motiven handeln und oft als Loser oder Versager angesehen werden. Diese vulgäre und pejorative Bezeichnung zeigt die Verachtung an, die Jugendliche gegenüber diesen „Spitzeln“ empfinden, die möglicherweise in ihrem Freundeskreis für Verwirrung sorgen oder als Snitch wahrgenommen werden. Der Einsatz des Begriffs variiert stark im Kontext und kann sowohl als Interjektion zur Verstärkung einer Beleidigung als auch als Teil eines Ideolekts innerhalb einer bestimmten Gruppe verwendet werden. Die Emotion hinter der Verwendung von ’31er‘ spiegelt oft den Kampf um Status und Anerkennung innerhalb der Jugendkultur wider.

Varianten und ähnliche Ausdrücke in der Jugendsprache

In der Jugendsprache gibt es zahlreiche Varianten und ähnliche Ausdrücke, die sich um das Thema 31er ranken. Oft werden diese Begriffe in den sozialen Medien wie Instagram, TikTok und Twitter verwendet, um eine Person zu beleidigen oder abzuwerten. Ausdrücke wie „Verräter“ oder „Snitch“ sind häufig anzutreffen und drücken eine tiefe Verachtung für diejenigen aus, die als egoistisch oder untreu wahrgenommen werden. Insbesondere der Begriff „Judas-Paragraph“ bezieht sich auf die Verrats-Thematik und wird unter Millennials und der Generation Z zunehmend populär. Die Verwendung des Begriffs 31er im Hip-Hop-Jargon trägt zur Verbreitung vulgärer und beleidigender Ausdrücke bei, die in verschiedenen kreativen Kontexten auftauchen. Informanten, die gegen andere aussagen, werden oft mit dem 31er in Verbindung gebracht, insbesondere im Kontext des Betäubungsmittelgesetzes. Diese Ausdrucksweise verdeutlicht die soziale Stigmatisierung von Personen, die in der Wahrnehmung ihrer peers als untreu gelten und spiegelt somit ein starkes Element der Jugendsprache wider.

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